Ein Blick in den Katastrophenschutzplan des Landkreises zeigt das originäre Aufgabenfeld der Facheinheit IuK:
"Die Informations – und Kommunikationseinheit (IuK) unterstützt die Führungsgruppe Technische Einsatzleitung (FüGr-TEL) des Landkreises Südwestpfalz im Einsatz, und/oder auf Anordnung eine örtliche Einsatzleitung, insbesondere durch Aufnehmen und Absenden von Befehlen, Aufträgen, Weisungen, Meldungen und Anträgen mit drahtgebundenen und nicht drahtgebundenen Telekommunikationsmitteln, sowie deren Nachweisung, Sichtung, Vervielfältigung, Verteilung und Dokumentation.
Sie richtet Befehlsstellen ein und stellt durch den Aufbau und Betrieb von Kommunikationsmitteln die Verbindung zu übergeordneten sowie nachgeordneten Führungseinheiten her.
Sie unterstützt bei Bedarf die Informations – und Kommunikationszentrale (Iuk-Zentrale) bei der Kreisverwaltung.
(...)
Sie wird nach Lage und Ereignis auf Anordnung des Einsatzleiters, nach § 25 LBKG
oder des Kreisfeuerwehrinspekteurs
oder der Ansprechstelle KatS eingesetzt.
Sie untersteht im Einsatz dem Einsatzleiter nach § 25 LBKG.
Hauptaufgabenfeld ist somit die Unterstützung einer Führungsgruppe Technische Einsatzleitung (FüGr-TEL), die laut Führungsdienstrichtlinie Rheinland-Pfalz (in Kraft seit Ende 2001) in jedem Landkreis vorzuhalten ist. Gleichzeitig ist auch klar geregelt, dass auch die Unterstützung einer örtlichen Einsatzleitung (Führungsstaffel der Gemeinde) in unseren Aufgabenbereich fällt.
Jeder Einsatzleiter hat die Möglichkeit die Facheinheit Iuk zu seiner Unterstützung anzufordern. Hierbei ist es wichtig, dass es sich bei der Facheinheit Iuk keinesfalls um irgendeine Art von Einsatzleitung handelt. Die Kräfte dieser Einheit bilden zusammen mit der vorhandenen technischen Ausrüstung lediglich eine Ergänzung und Aufstockung der Führungsgehilfen (Sprechfunker, Melder, Lagekartenführer) der Gemeinde und sind in der Lage den Fernmeldeeinsatz zu planen und selbstständig durchzuführen.
Hierbei stehen der Einheit folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Einrichten und Betreiben weiterer Relaisstellen im 4m - und 2m – Bereich
- Herstellen von Telefonverbindungen (drahtgebunden und Mobilfunk)
- Lagedarstellung mit modernsten Mitteln (Datenprojektor, Overhead-Projektor, Kartenmaterial,...)
- Bereitstellung von Informationen über die Kapazitäten der Gefahrenabwehr im eigenen und den angrenzenden Landkreisen
- Abwicklung und Dokumentation der gesamten Einsatzstellenkommunikation
- Gliederung und Planung der Kommunikationsverbindungen
- Bereitstellung / Ausrüstung von Räumlichkeiten für Lagebesprechungen und der Unterbringung der Einsatzleitung
-Bereitstellung weiterer Handfunkgeräte
- Bei länger andauernden oder grossräumigen Einsätzen, Herstellung weitreichender und sicherer drahtgebundener Kommunikationswege mit der Möglichkeit des Anschlusses an das Fernsprechnetz der Deutschen Telekom
Während des gesamten Einsatzes untersteht die Einheit dem örtlichen Einsatzleiter und berät diesen in Fragen des Kommunikationswesens. Die vor Ort befindlichen Kräfte der Führungsstaffel der Gemeinde werden in den Einsatz einbezogen und bilden nicht zuletzt wegen ihrer Ortskenntnis einen wichtigen Bestandteil dieses Konzeptes.
Neben dieser „Hauptaufgabe“ erfüllt die Facheinheit Iuk noch weitere vielfälltige Aufgaben im Bereich des Katastrophenschutzes. Hier nur ein kleiner Auszug aus dem breiten Spektrum der Aufgaben:
- Sprechfunkausbildung im Landkreis
Durch die Ausbilder der Facheinheit Iuk wird die Sprechfunkausbildung für alle im Katastrophenschutz tätigen Organisationen durchgeführt. Die engagierte Arbeit der Ausbilder lässt sich an der Tatsache erkennen, dass seit Übernahme dieser Aufgabe (Anfang 2001) bereits über 40 solcher Lehrgänge durchgeführt wurden und somit ca. 800 Teilnehmer diese Ausbildung erfolgreich absolvieren konnten. Die Anzahl der Teilnehmer richtet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Verbnadsgemeinden.
-Beratung der Kreisverwaltung in Kommunikationsfragen
In allen Fragen der Telekommunikation werden die Kreisverwaltung Südwestpfalz und der Kreisfeuerwehrinspekteur beraten und über Neuerungen informiert. Herauszuheben ist dabei auch die im Jahr 2001 durchgeführte messtechnische Überprüfung der Gleichwellenfunkanlage, sowie die zahlreichen geleisteten Umbauarbeiten, die von den beteiligten Feuerwehrleuten ein hohes Mass an Zeitaufwand und Arbeit erforderte.
- Verstärkung der Integrierten Leitstelle in Grossschadensfällen
Da es sich bei der für die Feuerwehrerstalarmierung zuständigen Integrierte Leistelle Landau primär um eine Leitstelle des Rettungsdienstes handelt und diese in der Regel nur mit 2 - 4 Disponenten besetzt ist, wird es bei grösseren Schadenslagen notwendig, diese Kräfte zu verstärken. Hier stellt die Iuk-Einheit in Zukunft zusammen mit den Kollegen aus den Landkreisen Südliche Weinstrasse und Germersheim, das notwendige Personal. Die Ausbildung soll nach der kompletten Umstellung auf die neue Leitstellensoftware beginnen, anschliessend wird es Aufgabe dieser Kräfte sein eingehende Feuerwehrnotrufe zu bearbeiten und entsprechende Einsatzkräfte zu disponieren.
-Unterstützung der Gefahrstoffzugführung
Der ELW 2 der Facheinheit Iuk ist auch als Einsatzleitfahrzeug in den Gefahrstoffzug des Landkreises integriert.
Als Führungsmittel der Gefahrstoffzugführung stellt er die Kommunikation an der Einsatzstelle sicher und dient zur Beschaffung von Gefahrstoffinformationen. Neben den auf dem ELW selbst vorhandenen Gefahrgutinformationen aus den Systemen ReSy, Hommel und EriCards kann mit Hilfe der vielfätigen Kommunikationsmöglichkeiten auch Kontakt zu anderen Informationsquellen aufgenommen werden.
So sind zum Beispiel Anfragen bei dem Transport – Unfall – Informations – und Hilfeleistungssystem (TUIS) der Chemischen Industrie oder den Herstellern der betroffenen Stoffe möglich. Mehrere zusammen bewältigte Einsätze und Übungen haben die gute Zusammenarbeit weiter gefestigt.
Diese Punkte sollen einen kleinen Einblick in die sehr vielfältige Arbeit der Facheinheit Information und Kommunikation des Landkreises Südwestpfalz bieten
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